1. Kannst du dich kurz vorstellen?
Ich heiße Stefan Barta, bin 50 Jahre alt, habe zwei Kinder (11 und 12 Jahre alt) und ich lebe mit meiner Familie in Hamm. Ich besuche die Spiele des FC Schalke seit 1976, bin Vereinsmitglied seit 1991 und beschäftige mich seit Jahren täglich mit unserem Verein.
Ich bin Marketing-Kommunikationswirt und Autor verschiedener Bücher zum Thema Schalke: „Mein Parkstadion“, „Für immer Blau-Weiß“ und „75 Schalker Legenden“. Ich bin einer der vielen Tausend unorganisierten Fans, das heißt, dass ich keinem Fanclub und keiner Fanorganisation angehöre.

2. Warum hast du dich für den Wahlausschuss beworben?
Der Wahlausschuss ist eines der wichtigsten Vereinsorgane und somit ist eine Stimme im Wahlausschuss mit großer Verantwortung für den Verein verbunden. Weil ich mir dieser Verantwortung bewusst bin und diese auch übernehmen möchte und auch übernehmen kann, habe ich mich dazu entschlossen, mich zu bewerben. Denn ich möchte durch meine Stimme im Wahlausschuss sicherstellen, dass die Mitglieder des FC Schalke 04 auf der Jahreshauptversammlung die geeignetsten Aufsichtsratkandidaten wählen können.

3. Warum sollten Schalker ausgerechnet dich wählen?
Weil mir nichts mehr am Herzen liegt als der FC Schalke 04. Entscheidungen, die ich im Wahlausschuss treffen werde, werden immer zum Wohle des Vereins sein. Leider hatte ich in der Vergangenheit manchmal das Gefühl, dass Aufsichtsratkandidaten im Sinne des Vorstandes ausgesucht wurden. Das wird es mit mir nicht geben.

4. Was macht für dich einen guten Aufsichtsrats-Kandidaten aus?
Der ideale Kandidat stärkt mit seinen individuellen, persönlichen und beruflichen Kernkompetenzen den Aufsichtsrat. Der ideale Aufsichtsratkandidat ist vor allem unabhängig und ist in der Lage kontrovers zu begutachten und gegebenenfalls auch unbequem zu hinterfragen. Der ideale Aufsichtsrat hat aber auch Bodenhaftung „auf Kohle“ und versteht die blau-weiße Seele.

Auf den Punkt gebracht bedeutet das, dass ich glaube, dass erstens jemand mit Kenntnissen und Kontakten in Wirtschaft und Politik wichtiger für unseren Erfolg als Verein ist, als beispielsweise ein Fanbeauftragter und zweitens, dass der Kandidat die Fähigkeit besitzen muss, frühzeitig erkennen zu können, dass beispielsweise ein Partner wie viagogo nicht zu unserer Vereinsphilosophie passt.

5. Wie beurteilst du die Arbeit des Aufsichtsrats in den letzten Jahren?
Die Arbeit kann ich natürlich nur als Außenstehender beurteilen, wobei ich sagen muss, dass ich mich täglich mit unserer Vereinspolitik beschäftige. Ich habe dabei manchmal den Eindruck, dass da ein Stück Unabhängigkeit fehlt. Doch die ist wichtig, will man der Arbeit des Vorstandes kritisch gegenüberstehen. Auch und erst recht im positiven Sinne. Unser Vorstand leistet nämlich im Großen und Ganzen hervorragende Arbeit, aber wenn er mal daneben greift, wie beispielsweise bei der Partnerschaft mit viagogo, dann muss da ein starker Aufsichtsrat reagieren. Das war in diesem Beispiel nicht der Fall und leider gibt es da noch weitere Beispiele.

6. Wie beurteilst du die mögliche Änderung der Anzahl an kooptierten Mitgliedern im Aufsichtsrat?
Die Anzahl der kooptierten Aufsichtsratmitglieder ist mir eigentlich jetzt schon zu hoch. Doch das ist nicht weiter schlimm. Die Zahl könnte, auch wenn jetzt gedacht wird, dass ich mir da wiederspreche, sogar noch erhöht werden. Denn das, was bei den kooptierten Aufsichtratmitgliedern der Haken ist, ist das Stimmrecht. Es kann – und ich sage sogar es darf nicht sein -, dass kooptierte Aufsichtsratmitglieder das gleiche Stimmrecht haben wie die von der Mitgliederversammlung gewählten. Denn das führt die Vereinsdemokratie ad absurdum. Da kann gewählt werden wie man will. Wenn die Mehrheit des Aufsichtsrates kooptiert ist und gleiches Stimmrecht besitzt, hat die Wahl keine Ausschlagskraft mehr. Das gibt es so auch nicht in der freien Wirtschaft. Also stehe ich den kooptierten Mitgliedern natürlich kritisch gegenüber.

7. Wie beurteilst du die Arbeit des Wahlausschuss in den letzten Jahren?
Die Entscheidungen des Wahlausschusses werden ja nach außen als Einstimmig getroffen getragen. Natürlich ist das nicht so. Da gibt es bei den sieben bisherigen Mitgliedern offenbar eine 4:3 Gewichtung. Also kann ich nicht sagen, dass die Wahlausschuss-Mitglieder per se gute oder schlechte Arbeit geleistet haben. Da ich jedoch einige Aufsichtsratkandidaten, die sich in den letzten Jahren beworben haben, aber nicht zur Wahl auf der JHV zugelassen wurden, persönlich gut kenne, frage ich mich schon, warum diese nicht zugelassen wurden. Von ihren persönlichen, beruflichen und menschlichen Fähigkeiten her, die ich oben schon beschrieben habe, hätte ich sie durchaus den Mitgliedern vorgestellt. Denn ich glaube schon, dass die Mitgliederversammlung in der Lage ist, die geeignetsten Aufsichtsräte zu wählen. So viel sollte man den Schalkern schon zutrauen, denke ich. Aber alternativ, wie letztes Jahr geschehen, nur einen „neuen“ Kandidaten zuzulassen, der obendrein erst ein Jahr zuvor abgewählt wurde, spricht meines Erachtens nach Bände.

8. Sollte man den Wahlausschuss reformieren? Wenn ja, wie?
Ich finde das Gremium so wie es ist gut. Es ermöglicht größtmögliche Vereins-Demokratie. Das ist ein Gut, mit dem ich mich identifiziere.

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de