1. Bitte stellen Sie sich kurz vor!
Mein Name ist Axel Hefer, ich bin 36 Jahre alt, verheiratet, habe vier Kinder und wohne in meiner Heimatstadt Hagen. Seit 1994 bin ich Schalke Mitglied.

2. Seit wann und wie regelmäßig besuchen sie Spiele des FC Schalke 04?
Ich gehe seit 1989 regelmäßig auf Schalke. Seit 1994 habe ich eine Dauerkarte, zunächst in Block 5, dann in Block P und momentan in Block 48.

3. Warum stellen Sie sich als Kandidat für den Aufsichtsrat beim FC Schalke 04 zur Wahl?
Ich bin seit über 20 Jahren begeisterter Schalke-Fan und habe mit dem Verein Höhen und Tiefen erlebt. In meinem Beruf als Beteiligungsmanager betreue ich Unternehmen im Aufsichtsrat oder Beirat, unterstütze das Management in der Umsetzung der gesetzten Ziele und vertrete die Interessen der Gesellschafter. Ich möchte gerne meine Erfahrungen einbringen, um als unabhängiger Aufsichtsrat die Interessen der Mitglieder zu vertreten und den Vorstand bei seiner weiteren Arbeit zu unterstützen.

4. Warum fühlen Sie sich für die Aufgaben im Aufsichtsrat geeignet?
siehe 3.

5. Wo sehen Sie den FC Schalke 04 sportlich und wirtschaftlich in fünf Jahren?
Ich hoffe, dass die erfolgreiche Jugendarbeit weiter fortgesetzt werden kann und der Deutschen Meisterschaft 2012 weitere nationale und internationale Titel folgen werden. Die Investition in den Ausbau des Trainingsgeländes und eine weitere Intensivierung der Jugendarbeit werden dazu notwendig sein. Wirtschaftlich sollte der Verein zugleich den Schuldenabbau vorantreiben, um so mittelfristig unabhängig von Banken und Finanziers zu werden und die erhebliche Zinslast (2013 waren das 11 Mio. Euro) zu senken.

6. Wie stehen Sie persönlich zum Wahlausschuss?
Ich halte den Wahlausschuss in seiner jetzigen Form für sinnvoll und wichtig. Mein Gespräch mit dem Wahlausschuss habe ich als fair und offen empfunden.

7. Hatten Sie bisher Kontakt zu Personen aus Vorstand oder Aufsichtsrat des FC Schalke 04?
Vor meiner Anhörung beim Wahlausschuss habe ich 5 Minuten mit Herrn Peters geredet. Ansonsten kenne ich keinen der Vorstände oder Aufsichtsräte und habe auch keine geschäftlichen Kontakte zu ihnen.

8. Für neue Kandidaten: Was wollen Sie besser als Ihre Vorgänger im Aufsichtsrat machen?
Da ich an den Sitzungen nicht teilgenommen habe, kann ich die Arbeit der amtierenden Aufsichtsräte nicht beurteilen. Ich bin mit der Entwicklung, die der Verein in den letzten Jahren genommen hat, insgesamt sehr zufrieden. In einzelnen Fragen (z.B. Viagogo) hätte möglicherweise eine frühere und intensivere Kommunikation innerhalb des Vereins helfen können, bessere Entscheidungen zu treffen.

Ich gehe davon aus, dass die Mitglieder des Aufsichtsrates stets nach bestem Wissen bemüht waren, die Interessen des Vereins zu vertreten.

Als Aufsichtsratsmitglied möchte ich den Dialog mit den Fangruppierungen suchen und pflegen, um so die Interessen der Vereinsmitglieder unabhängig im Aufsichtsrat vertreten zu können.

9. Für alte Kandidaten: Was haben sie bisher im Aufsichtsrat erreicht und was möchten sie in der Zukunft erreichen?

10. Wie sehen Sie persönlich die Kartenpreispolitik und die Kartenverteilung auf Schalke?
Wenn man es mit der Tradition des Arbeiter- und Malocherclubs ernst nimmt, sollte es wie früher ein großes Kontingent an ermäßigten Karten für Schüler, Studierende und Arbeitslose in der Nordkurve geben. Als ich davon noch profitierte, waren die ermäßigten Stehplatzkarten im Parkstadion mit die günstigsten der Liga.

Finanziell würden sich niedrigere Kartenpreise kaum auswirken. Wenn man zum Beispiel 2.000 ermäßigte Karten pro Bundesligaspieltag statt für 13 Euro für 8 Euro abgeben würde, wären das pro Saison Mindereinnahmen von 170.000 Euro. Das sollte es uns wert sein.

11. Wie stehen sie zu der 50+1-Regelung? Und wie beurteilen sie die Rechtsform eingetragener Verein im Profi-Fußball?
Die 50+1 Regelung ist gegenüber den Verhältnissen in anderen europäischen Ligen ein wichtiges Instrument, um den Einfluss von Investoren zu beschränken. Zuletzt konnte man am Beispiel von Racing Strasbourg sehen, wohin es führt, wenn unseriöse Gesellschafter in einem Traditionsverein die Geschicke allein bestimmen können.

Fußball ist ein wichtiger Teil unserer Kultur, insbesondere im Ruhrgebiet und in Westfalen. Da es unsere Kultur ist, sollte es auch unser Verein sein und bleiben. Meiner Ansicht nach vertragen sich traditionelle Vereinsstrukturen auch in der heutigen Zeit noch mit den wirtschaftlichen und organisatorischen Anforderungen an professionellen Fußballsport auf höchstem Niveau.

12. Wie sehen sie die Rolle von kooptierten Mitgliedern im Aufsichtsrat?
Aufsichtsräte sollten fachlich kompetent und unabhängig sein, um die Interessen der Mitglieder gegenüber dem Vorstand zu vertreten. Um fachliche Lücken zu füllen, kann es sinnvoll sein, Mitglieder zu kooptieren. Allerdings muss dabei die Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder gewährleistet bleiben.

13. Wie sehen sie das Leitbild auf Schalke umgesetzt? Wie würden sie es in der Zukunft anwenden wollen?
Das Leitbild sollte das gemeinsame Verständnis der Schalker Familie sein, sei es im Vorstand, auf dem Platz, im Aufsichtsrat oder in der Kurve. Ich halte es für richtig, wenn bei kritischen Entscheidungen an das Leitbild erinnert wird, um das Bewusstsein dafür zu stärken und es mehr und mehr zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen.

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de