Der FC Schalke 04 strukturiert sich neu. Dies war in den vergangenen Wochen immer wieder zu lesen und zu hören. So langsam nehmen die neuen Strukturen nun aber konkrete Formen an. Was mit einer Übergabe der Mitarbeiter der Fanabteilung an den SFCV begann, wird nun innerhalb des Vereins weitergeführt.

Der Verein schafft eine neue Position, die die bisher getrennten Themenbereiche Fanbelange, Mitglieder und Sicherheit zusammenbringen soll.

Ein Schritt, der durchaus sinnvoll erscheint. Zu oft sind in den vergangenen Monaten die Themen Faninteressen und Sicherheit miteinander kollidiert, oftmals zu Ungunsten der Faninteressen. Man denke hier nur an die Repressionen gegen die ViaNOgo-Aktivisten, das Vereinsverhalten nach dem Saloniki-Polizeieinsatz, die folgende „Sitzer absetzen“-Affäre oder die Nacktzelte gegen Basel.

Alles Themen, die durchaus darauf schließen lassen, dass sich der FC Schalke 04 mehr mit Faninteressen vs. Sicherheitsdenken auseinandersetzen sollte.

Umso unverständlicher ist es, dass eben Volker Fürderer die neue Position des Direktors Fanbelange, Mitglieder und Sicherheit übernehmen wird. Zeigte sich Fürderer, in seiner bisherigen Position als Geschäftsführer der Arena Management Gesellschaft und dementsprechend Sicherheitsbeauftragter des Vereins, doch maßgeblich verantwortlich für die Entscheidungen zu den oben genannten Vorfällen.

So gut der Schritt des neuen Kompetenzbereiches sein mag, es überwiegt die Skepsis aufgrund der Person Volker Fürderer. Der Verein und die Fanszene hätten einen Neuanfang gebraucht, den es nun nicht geben wird. Eher im Gegenteil.

Zu viele alte Probleme und Entscheidungen werden erst ausdiskutiert, zu viele Gräben zugeschüttet werden müssen, ehe man unvorbelastet neue Wege beschreiten kann.

Volker Fürderer spricht in einem „Interview“ auf der S04-Homepage von seinen Zielen. Sie klingen zu schön um wahr zu sein: „Fairness, Ehrlichkeit und gegenseitige Achtung im Austausch miteinander“

Das sind alles Worte, die man hier und da schon häufiger gehört hat, lediglich an der Einhaltung dieser Bekenntnisse haperte es immer wieder.

Durch die vergangenen Monate erhält der Verein hier nun keinen Vertrauensvorschuss. Dieses Vertrauen muss man sich nun erst wieder verdient werden. Das wird ein hartes Stück Arbeit für Volker Fürderer und wird nur durch einen Kurswechsel zu erreichen sein. Und weniger Umfaller vor Politik und Justiz würden ebenfalls helfen.

Im Original erschienen bei „unter Flutlicht …“

Hinweis
Aufgrund der positiven Resonanz noch einmal der Hinweis, dass jeder Schalker die Möglichkeit hat Texte an folgende E-Mail Adresse zu senden: info@schalkermarkt.de